Bellevue AI Health

Im Juli mehrten sich die Anzeichen für eine Verlangsamung der US-Wirtschaft: Die Inflation war erneut rückläufig und der Arbeitsmarkt zeigte erste Anzeichen einer Abschwächung. Infolgedessen sanken die Marktzinsen (10-Jahres US-Treasury Rendite -0.4% auf 4.0%) und der US-Dollar schwächte sich ab (DXY US-Dollar Index -1.7%).

Dies führte zu einem Aufwärtstrend an den globalen Aktienmärkten, wodurch wichtige Large-Cap-Indizes wie der MSCI World (+1.8%) und der S&P 500 (+1.2%) an Wert zulegen konnten. Der Nasdaq 100 (-1.6%) litt hingegen unter Gewinnmitnahmen sowie unter der stärkeren Konsumentenausrichtung der darin vertretenen Unternehmen.

Der breite Gesundheitsindex MSCI World Healthcare (+3.3%) entwickelte sich in diesem, von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägten Marktumfeld erwartungsgemäss besser als der Gesamtmarkt. Der Bellevue AI Health Fonds (+2.3%) schloss ebenfalls deutlich positiv, konnte seine Benchmark im Berichtsmonat aber nicht übertreffen.

Biopharma (59.2% Endgewicht) trug 1.0% zur absoluten Fondsperformance bei und der relative Beitrag fiel neutral aus. Otsuka (+22.5%), Daiichi Sankyo (+18.9%), Roche (+16.9%) und Amgen (+6.4%) trugen positiv zur Performance bei, während Eli Lilly (-11.2%), Novo Nordisk (-8.6%) und Merck (-8.6%) belasteten. Roche und Amgen haben sich als die engsten Verfolger von Eli Lilly und Novo Nordisk auf dem Markt für Gewichtsabnahme etabliert. Vielversprechende Daten (hohe Gewichtsreduktion), monatliche statt wöchentliche Injektionen und das Potenzial für orale Verabreichung haben das Investoreninteresse geweckt. Roche zeigte zudem bessere Zweitquartalsergebnisse als erwartet und erhöhte den Geschäftsausblick für 2024.

Medizintechnikunternehmen (23.8%) trugen mit 0.7% zur absoluten und mit -0.3% zur relativen Performance bei. Während Thermo Fisher (+10.9%), Danaher (+10.9%) und GE Healthcare (+8.7%) einen positiven Beitrag lieferten, belasteten Dexcom (-40.2%) und Boston Scientific (-4.1%). Die Life-Sciences-Tools-Unternehmen Thermo Fisher (+10.0%) und Danaher (9.9%) publizierten sehr gute Unternehmensresultate. Der jahrelange Lagerabbau im Bioprocessing-Bereich scheint jetzt abgeschlossen zu sein und sollte das Umsatzwachstum nicht mehr belasten. Das Juni-IPO Tempus AI (+23.7%) hat sich nach dem verhaltenem Börsenstart sehr gut entwickelt. GE Healthcare vereinbarte die Übernahme des klinischen AI-Softwaregeschäfts von Intelligent Ultrasound. Intelligent Ultrasound ist ein führender Anbieter von integrierten AI-gesteuerten Bildanalysetools, die Ultraschall intelligenter und effizienter machen. Dexcom scheint mehrere Fehler bei der Ausrichtung und Reorganisation der Vertriebsorganisation gemacht zu haben. Diese sollten aber bis Jahresende wieder behoben sein.

Gesundheitsdienstleister (11.9%) lieferten einen positiven absoluten Performancebeitrag von 1.0% und einen relativen Beitrag von -0.3%. United Health (+13.1%) und IQVIA (+16.5%) trugen positiv zur Performance bei. Die Kurse der Gesundheitsdienstleister wurden einerseits von den Zweitquartalsergebnissen und anderseits von einer sich verändernden Dynamik im US-Wahlkampf, durch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris, beeinflusst. Ihre Popularität wirkte sich positiv auf die im Fonds untergewichteten Bereiche US-Krankenversicherer mit Fokus Medicaid und Krankenhausketten aus.

Das Technologiesegment (4.4%), das Technologieunternehmen aus den Bereichen Gesundheitswesen und Informationstechnologie umfasst, trug mit jeweils -0.2% zur absoluten und relativen Performance bei. Veeva (+5.8%) und Waystar (+7.0% - IPO vom Vormonat) trugen positiv zur Fondsperformance bei, während Qualcomm (-9.2%), Microsoft (-6.4%), Nvidia (-5.3%) und Oracle (-1.0%) diese belasteten. Microsoft publizierte solide Zweitquartalsergebnisse. Der AI-Umsatz trug bereits 8 Prozentpunkte zum Azure-Cloud-Wachstum bei, Kapazitätsengpässe begrenzten jedoch ein schnelleres Umsatzwachstum. Das Ausmass der AI-Investitionen und deren Ertragsprofil werden von Investoren zunehmend diskutiert. Alle Performancedaten in USD / B-Anteile.

Die rasante Entwicklung der generativen künstlichen Intelligenz (GenAI) kündigt eine beispiellose Technologiewende an, die sich nahtlos neben Meilensteine wie das Internet, die Cloud und das Smartphone einreiht. Insbesondere im Gesundheitssektor eröffnen sich dadurch enorme Chancen für Unternehmen und Investoren. Verschiedene Studien kommen zum Schluss, dass der Gesundheitssektor einer der Sektoren ist, der am stärksten von der Anwendung von GenAI profitieren wird. Dies ist vor allem auf das grosse Potenzial zur Effizienzsteigerung, die grosse Menge an verfügbaren Daten und die hohen finanziellen Ressourcen im Gesundheitswesen zurückzuführen.

Wir sehen zum Beispiel schon heute, wie Medikamente schneller und mit grösserer Erfolgswahrscheinlichkeit entwickelt werden, wie neue Diagnose- und Behandlungsverfahren zu besseren klinischen Ergebnissen führen und wie GenAI Fachkräfte im Gesundheitswesen unterstützt, fundiertere und bessere Entscheidungen zu treffen. Wir konzentrieren uns auf Gesundheitsunternehmen, die GenAI als zentralen Bestandteil ihrer Geschäftsstrategie nutzen und erhebliche Ressourcen in diese Technologie investieren, da sie einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erlangen und damit ihren Unternehmenswert überdurchschnittlich steigern können. Das Technologierisiko ist dabei besser kalkulierbar, da der Gesundheitssektor ein stark regulierter Markt ist.