Bellevue Entrepreneur Swiss Small & Mid (Lux)

Schweizer Small und Mid Caps schlossen im Mai gemessen am SPIEX 3.3% fester (SPI +6.1%, SXXR +3,3%, MXWO +4.2%). Mit Ausnahme der hinterherhinkenden Small-Cap-Indizes erreichten die meisten westlichen Börsenbarometer neue historische Rekordstände, beflügelt von starken Q1-Ergebnissen und einer Fed-Sitzung, die sich weniger hawkisch als erwartet erwies. Die Teuerungsrate in den USA sank, wobei die Kerninflation von 3.8% im April auf 3.6% im Mai fiel. Nach der SNB war die Schwedische Reichsbank die zweite Notenbank unter den G10-Staaten, die ihre Zinsen senkte, was Erwartungen für baldige weitere Zinssenkungen schürte, auch durch die EZB im Juni. Der Flash Eurozone PMI Composite Index stieg zum siebten Monat in Folge und beendete den Mai mit 52.3 nach 51.7 im Vormonat, während die Kerninflation nach neun aufeinanderfolgenden rückläufigen Monaten im Mai um 20 Bp MOM auf 2.9% kletterte. Der Schweizer Einkaufsmanagerindex stieg im Mai auf 46.4 und machte damit die Verluste vom April mehr als wett, wobei Dienstleistungen (55.6) deutlich oberhalb der Wachstumsschwelle lagen, während das verarbeitende Gewerbe weiterhin unterhalb der Marke von 50 Punkten verharrte, aber deutlich anzog (von 41.4 auf 46.4). Auf Sektorebene erwiesen sich Technologie (+11.0%), Versicherungen (+9.5%) und Finanzdienstleistungen (+7.4%) als beste Performer, während Reisen & Freizeit (-2.0%), Immobilien (-0.7%) und Automobile & Bauteile (+0.3%) die Schlusslichter bildeten.

Vor diesem Hintergrund schloss der Fonds im Berichtsmonat 4.1% (CHF / B-Anteile) fester und übertraf seine Benchmark um 74 Bp. Seine Performance seit Jahresanfang summiert sich damit auf 5.9% und liegt 55 Bp unter derjenigen der Benchmark.

Die beste Performance boten Swissquote (+11.9%), Also Holding (+15.4%) und SFS Group (+13%). Swissquote setzte seinen Aufwärtstrend mit starken Ertrags- und Geschäftszahlen fort, welche die anhaltende Neubewertung der Aktie untermauern. Trotz ihrer starken Rallye seit Jahresbeginn (+34.6%) wird die Aktie nach wie vor mit einem KGV 2024 von 13x gehandelt, womit das mittelfristige Wachstumspotenzial bei Weitem nicht eingepreist ist. Also Holding hielt mit dem neu ernannten CEO einen Kapitalmarkttag ab. Während Also (und die meisten seiner Wettbewerber) das auf kurze Sicht schwache Umfeld betonen, sehen wir erste Anzeichen der Erholung für die PC- und Verbrauchermärkte, die im H2 zu einem bedeutenden Rückenwind anwachsen könnten. SFS, Spezialist für Befestigungslösungen und einer unserer bevorzugten Frühzykliker, profitierte von besseren PMI-Daten für die Industrie. SFS ist auf die Endmärkte der Industrie-, Bau-, Automobil- und Unterhaltungselektronik ausgerichtet. Eine Nachfrageerholung und das schrittweise Ende des Lagerabbaus sollten sich positiv auf den Umsatz auswirken. Währenddessen dürften Selbsthilfemassnahmen und Kosteneinsparungen die Margen stützen.

Grösste Verlierer waren Straumann (-4.9%), Lindt (-0.9%) und V-Zug (-8.7%). Straumann verfehlte im Q1 2024 mit einem organischen Wachstum von 3.7% in den USA die Konsenserwartungen. Ausgehend von niedrigen Niveaus reichte das fulminante Wachstum der APAC-Region aus, um den Rückgang auf Konzernebene mehr als auszugleichen. Unzureichend für den Markt war hingegen von Unternehmensseite die Bestätigung eines prognostizierten organischen Wachstums im hohen einstelligen Bereich für das Geschäftsjahr 2024, was einen Rückgang in den kommenden Quartalen impliziert. Lindt gab im Zuge der Rotation in Zykliker leicht nach. Das Umsatzwachstum im H1 wird voraussichtlich die Ganzjahresprognose von 6-8% verfehlen, was auf den Abbau von Lagerbeständen und eine gewisse Zurückhaltung der US-Verbraucher zurückzuführen ist.

Die Eurozone verzeichnete für Q1 2024 ein BIP-Wachstum von 0.3%. Das war besser als erwartet und ist tatsächlich das stärkste Wachstum seit dem Beginn der Energiekrise im Q3 2022. Selbst Deutschland hat die Talsohle verlassen und konjunkturelle Frühindikatoren deuten auf eine Fortsetzung der Erholung hin. Damit kehrt unter Anlegern das Interesse an Small Caps, Zyklikern und Value-Werten zurück. Die erfreuliche Berichtssaison für das Q1 und die zunehmenden positiven EPS-Revisionen boten zusätzliche Unterstützung. Peter Oppenheimer von Goldman Sachs lobte diese Woche die Vorteile der Diversifizierung von Aktienportfolios, die er als «Pick and Mix»-Stil bezeichnet, also das Zusammenstellen einer bunten Mischung. Dem können wir nur zustimmen. Das Ende der Nullzinspolitik bietet Raum für eine Barbell-Strategie, die neben margenstarken und qualitativ hochwertigen Wachstumsaktien auf ausgewählte Deep-Value- (und trotz allem auch Qualitäts-)Titel setzt. In diesem Sinne kombinieren wir im Portfolio des Bellevue Entrepreneur Switzerland ganz bewusst GARP mit Wachstum und Value und stockten im laufenden Jahr unsere Engagements in Sulzer und Burckhardt Compression sowie Clariant und Bachem auf.