Bellevue Entrepreneur Swiss Small & Mid

Schweizer Small und Mid Caps schlossen im September gemessen am SPIEX 0.6% fester und schlugen sich besser als der Large-Cap-Bereich (SPI -1.6%). Nach einem verhältnismässig schwachen Start in den Monat erholten sich Aktien im Allgemeinen dank der folgenden drei Faktoren: 1) Senkung des Leitzins um 50 Bp durch das Fed, 2) Verbesserung der US-Konjunkturdaten, was darauf hindeutet, dass ein starker Abschwung vorerst unwahrscheinlich ist, und 3) Ankündigung massiver Stimulusmassnahmen in China, die zu einer Belebung der lokalen Märkte führte und die Aktien auf China ausgerichteter Unternehmen beflügelte (der SEE Composite Index stieg um mehr als 20%). Weniger aufregend ging es in Europa zu. Der Flash Eurozone PMI konnte sich nicht in der Wachstumszone halten (er fiel von 51.0 Punkten im August auf 48.9 Zähler im September), wobei das verarbeitende Gewerbe seinen rückläufigen Trend fortsetzte (44.8 vs. 45.8), während Dienstleistungen sich weiterhin positiv entwickelten. In der Schweiz stieg der PMI auf 49.9 Zähler (von 49.0 Punkten in August) und damit auf seinen höchsten Stand seit Januar, wobei das verarbeitende Gewerbe eine sequenzielle Steigerung verzeichnete (49.9 vs. 49.0) und Dienstleistungen konsolidierten (49.8 vs. 52.9). Auf Sektorebene boten Einzelhandel (+8.8%), Versicherungen (+6.4%) und Industriegüter und Dienstleistungen (+1.8%) die beste Performance, derweil Reisen und Freizeit (-11.1%), Versorger (-4.4%) und Grundstoffe (-4.3%) die Schlusslichter bildeten.

Vor diesem Hintergrund schloss der Fonds im September 0.9% (CHF / B-Anteile) fester und übertraf seine Benchmark um 30 Bp. Seine Performance seit Jahresanfang summiert sich auf 7.9%, bleibt aber 132 Bp hinter derjenigen des Vergleichsindex zurück.

Grösste Verlierer im Berichtsmonat waren Bachem (-12.3%), Roche (-6.2%) und Sandoz (-5.4%), da die meisten Gesundheitstitel mit der zyklischen Rotation zu kämpfen hatten. Bachem erlitt Gewinnmitnahmen nach Bekanntgabe enttäuschender Umsatz- und Gewinnzahlen für das 1. Halbjahr 2024. In Erwartung einer besseren zweiten Jahreshälfte hielt das Unternehmen zwar an seiner Jahresprognose fest, aber die hohen Kennzahlen lassen wenig Spielraum für Fehler. Nach einer ausgezeichneten Performance seit April (+46%) wurde Sandoz von einem Broker herabgestuft.

Die drei Top-Titel im September waren Straumann (+10.2%), Helvetia (+8.7%) und Sulzer (+5.8%). Straumann dürfte im Oktober mit Blick auf den fortwährend guten Patientenfluss und die starke Nachfrage aus China überzeugende Drittquartalszahlen präsentieren, auch eine Anhebung der Unternehmensprognose ist nicht auszuschliessen. Helvetia profitierte von der Neuabdeckung eines Analysten sowie der Heraufstufung durch einen weiteren Research-Anbieter. Das Nicht-Lebensgeschäft ist attraktiv und rentabel und verfügt über weiteres Steigerungspotenzial. Die Versicherungsgruppe weist zudem eine hohe Solvenzquote auf. Ihre Halbjahreszahlen lagen geringfügig über den Erwartungen. Sulzer dürften die Auftragseingänge, die es im Oktober für das Q3 2024 veröffentlichen wird, eine anhaltend positive Dynamik bescheren. Dem Dienstleistungsgeschäft sollten Modernisierungsprojekte zugutekommen, da die Nachfrage nach energieeffizienten Prozessen hoch bleibt. Das Unternehmen hat im Juli sein für 2024 prognostiziertes Auftragsplus auf 9-12% angehoben.

Nach der SNB wird erwartet, dass die EZB als nächste die Zinsen senkt, möglicherweise sogar noch vor dem Fed. Die Europäische Zentralbank befindet sich gegenüber dem Fed in einer weniger verzwickten Lage. Die Konjunkturzyklen in den USA und Europa haben sich in den vergangenen 6-12 Monaten deutlich voneinander entkoppelt, und während die Wachstumserwartungen in den USA steigen, verhält es sich in Deutschland und grossen Teilen Europas genau umgekehrt. Positiv für Europa und die Schweiz wirkt sich zudem die Entwicklung in China aus. Die wirtschaftliche Dynamik scheint weniger fragil und wir haben einige positive Makrodaten gesehen. Der allgemeine chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im März auf 51.1 und verzeichnete damit den fünften Monat in Folge ein Wachstum der Produktionstätigkeit. Auch Kupfer erreichte ein 11-Monats-Hoch. Dies sollte auch Schweizer Firmen und vor allem Industrieunternehmen zugutekommen.